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Spannender geht es nicht mehr!

Was für ein famoser Auftritt unserer NLA-Mannschaft am vergangenen Samstag beim Heimspiel in der Sporthalle Brühl! Das Team liess sich auch von kurzfristigen Ausfällen von Spielerinnen nicht irritieren und bot den Zuschauern eine spannende Begegnung bis zum letzten Punkt. Mit einem 6:2-Sieg besiegte die 1. Mannschaft den Favoriten aus der Ostschweiz und holte tags darauf auswärts beim BC Olympica-Brig ein sehr verdientes 4:4-Unentschieden.

Samstag, 18. November: Team Argovia – BC Uzwil: 6:2

Mit sehr gemischten Gefühlen betrat die Mannschaft um Captain Tobias Künzi am Morgen die Sporthalle Brühl in Gebenstorf. Sie hatte erst sehr kurzfristig zwei Hiobsbotschaften erhalten: Yasmine Hamza fällt mit einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus, und die deutsche Spielerin Leona Michalski, die erfolgreich an der letzten Doppelspielrunde ihr Debüt im Team gab, konnte nicht einspringen. Auch bei den Herren musste man auf Giovanni Toti verzichten. Dafür war in dieser Saison erstmalig Davin Rutama mit von der Partie.

Im Herrendoppel ging es gleich zur Sache

Wie so häufig wurde die Begegnung mit dem 1. Herren- und dem Damendoppel eröffnet. Während Ronja Stern / Anja Strausak gegen die Spitzenspielerinnen des BC Uzwil das Nachsehen hatten, zeigte der junge Davin Rutama aus Bozen, dass er zu den athletischsten Spielern in der Liga zählt. Zusammen mit Tobias Künzi gewann er das Doppel schlussendlich überlegen mit 14:12, 6:11, 11:5 und 11:7.

Noch spannender machten es dann Yann Orteu und Andraz Krapez im 2. Herrendoppel: Mit dem Rücken zur Wand wehrten sie im 3. Satz einen Matchball ab und konnten den Satz ganz knapp mit dem 5. Satzball mit 15:13 für sich entscheiden. Das war die Wende, und in der Folge war der immer euphorischer werdende Yann Orteu in der Halle nicht mehr zu überhören. Die Sätze 4 und 5 gewannen sie ungefährdet mit 11:8 und 11:6.

Parallel verlor Anja Strausak im Dameneinzel gegen die Nationalkader-Spielerin Milena Schnider vom BC Uzwil. Dabei zeigte Strausak ein sehr couragiertes Spiel und verlor im 4. Satz denkbar knapp mit 14:15. 

Tobias Künzi erneut «Spitze»

Beim Spielstand von 2:2 folgten die Herreneinzel: Im 3. Herreneinzel «lieferte» Christian Kirchmayr und gewann nach einem «vermurksten» Start gegen einen sehr gut aufspielenden Nachwuchsspieler vom BC Uzwil. Die Zuschauer fesselte aber Tobias Künzi im 1. Herreneinzel gegen den Deutschen Matthias Kicklitz. Künzi gewann den ersten Satz, gab die folgenden beiden ab und konnte mit etwas Glück den 4. Satz für sich entscheiden, so dass der 5. Satz entscheiden musste. Hier zeigten beide Spieler Badminton auf höchstem Niveau, und sehr zur Freude der Zuschauer und des Teams hatte Künzi den längeren Atem und gewann diesen. Dabei kam es zu zwei kuriosen Schlägen, und weder Zuschauer noch Spieler konnten sich erklären, wie der Shuttle den Weg noch über das Netz aus einer unmöglichen Position gefunden hatte. Leider gab es keine Slow-Motion …

Nun wollte die Mannschaft den Sieg

So stand es überraschend 4:2 für unser Team – und nun wollte das Team mehr. Während Andraz Krapez im 2. Herreneinzel die ersten beiden Sätze verlor, erfolgte parallel der 2. Auftritt von Davin Rutama. Zusammen mit Ronja Stern besiegten sie im gemischten Doppel das Spitzen-Duo (Cheryl Seinen / Iztok Utrosa). Und was machte Krapez? Wie im Doppel kehrte er die Begegnung noch im 3. Satz und gewann auch die Sätze 4 und 5.

Damit wurde ein sehr überraschender 6:2-Sieg perfekt. Heute zeigte das Team, dass es auch knappe Spiele gewinnen kann. Tobias Künzi formulierte es einfach so: «Hätte man mir vor der Begegnung ein 4:4-Unentschieden angeboten, ich hätte unterschrieben».

Sonntag, 19. November: BC Olympica-Brig – Team Argovia: 4:4

Neuer Tag, neues Glück? Oder neues Pech? Tobias Künzi musste seinen Flug umbuchen – Flugausfall – und bereits am Sonntag früh nach London fliegen. Somit war die Mannschaft auch bei den Herren sehr geschwächt. Für Künzi kam Noé Varrin zum Einsatz in der NLA. Immerhin fehlte beim Gegner, dem BC Olympica-Brig, auch der stärkste Herr, bei den Damen hingegen waren sie mehr als vollständig.

Die Begegnung startete mit dem 2. Herren- und dem Damendoppel. Und erneut war es Davin Rutama, der mit seinem entschlossenen Spiel Noé Varrin mit sich riss. Sie gewannen völlig ungefährdet in drei Sätzen; wohlbemerkt gegen zwei sehr erfahrende Gegner. Die Damen (Ronja Stern / Anja Strausak) kamen im Damendoppel gegen die Routiniers Nadia Fankhauser / Aline Müller deutlich besser ins Spiel als in den Doppeln zuvor; leider reichte es noch nicht ganz und so ging das Damendoppel in vier Sätzen an das Team aus dem Wallis.

Perfekter Einstand für Noé Varrin mit zwei Siegen

Mit Anja Strausak im Dameneinzel und Noé Varrin im 3. Herreneinzel mussten dann die beiden „Youngsters“ ran. Beide wollten den Sieg für das Team, und es ging parallel in beiden Begegnungen in den 5. Satz. Während Strausak dort das Nachsehen hatte, spielte Noé Varrin im 5. Satz wie ein alter Hase und liess seinem Gegner keine Chance mehr. Im 1. Herreneinzel konnte sich überraschend Andraz Krapez durchsetzen, während Christian Kirchmayr hingegen in drei knappen Sätzen gegen einen großartig aufspielenden Anton Kaisti im 2. Herreneinzel das Nachsehen hatte.

Der «Kleinste» war der «Grösste»

So stand es wie am Vortag 3:3 vor den beiden abschliessenden Begegnungen, dem ge-mischten und dem 1. Herrendoppel. Und in beiden Doppeln war der Gegner sehr stark besetzt: mit dem Doppelspezialisten Anton Kaisti im Herrendoppel und Aline Müller (Nationalkader-Spielerin) / Raphael Beck (ehemaliger Deutscher Meister) im gemischten Doppel. Niemand hatte jedoch Davin Rutama auf der Rechnung, der mit Ronja Stern die Gegner im gemischten Doppel mit 11:6, 11:8 und 11:8 regelrecht vom Court fegte. Zitat Ronja: «Mit Davin ist es ganz einfach auch gegen Spitzengegner zu gewinnen».

Nun richteten sich alle Augen auf das 1. Herrendoppel, in dem Yann Orteu / Andraz Krapez inzwischen im 5. Satz spielten. Lag sogar noch ein Sieg der Begegnung drin? Es wäre vermutlich zu viel des Guten gewesen, dieses Mal mussten sie sich im 5. Satz geschlagen geben.

Wie am Vortag hatte keiner unter den gegebenen Bedingungen mit einem so (relativ) guten Resultat gerechnet, nur vielleicht gehofft. Sicherlich grossen Anteil daran hatten Noé Varrin, der mit zwei Siegen definitiv in der NLA angekommen ist, und Davin Rutama, der alle seine vier Spiele mit begeisterndem Spiel gewann. Gerne weiter so. Dass die Stimmung auf dem Rückweg sehr positiv war, braucht man eigentlich nicht zu erwähnen.

Zu den Detailergebnissen: Samstag und Sonntag

Nationalliga B

Beim NLB-Team lief es beim 4:4-Unentschieden gegen die 2. Mannschaft vom BC Uzwil ebenfalls sehr gut, am Tag darauf folgte jedoch eine 0:8-Pleite gegen den BC Luzern.

Wie zu erahnen war, beim Heimspiel in der Sporthalle Brühl am Samstag gegen das 2. Team vom BC Uzwil setzten diese Spieler aus der NLA ein: Die Nr. 1 der NLA-Mannschaft, Matthias Kicklitz (siehe Bericht zur NLA), und Spielertrainer Iztok Utrosa. Entsprechend hatte Marco Wunderli im 1. Herreneinzel keine Chance, verkaufte sich aber teuer. Im 1. Herrendoppel wäre es fast zu einer faustdicken Überraschung gekommen, erst im 5. Satz mussten sich Marco Wunderli / Jialiang Zhang den Uzwilern geschlagen geben. Das wäre es gewesen!

Noé Varrin und Yanis Aurilio im 2. bzw. 3. Herreneinzel steuerten mit klaren 3-Satzsiegen die Erfolge 2 und 3 bei; zuvor hatten beide auch das 2. Herrendoppel gewonnen. Nicht unbedingt auf der Rechnung hatte das Team den Erfolg der sehr jungen Nishka Sharma, die das sehr intensive Dameneinzel für sich entscheiden konnte und somit das 4:4-Unentschieden sicherte. Damit war das Team insgesamt sehr zufrieden, mehr lag heute nicht drin.

Sonntag: Ziel war ein Punkt

Gut gekämpft, aber nichts zum Zählen erreicht. Leider muss man so die Begegnung der 2. Mannschaft auswärts gegen den BC Luzern zusammenfassen. Wie erwartet traten die Luzerner mit ihren beiden Ausländern und Michele Joller in Bestbesetzung an. Und so waren die Luzerner auf allen Positionen immer ein wenig stärker besetzt als unser Team. Da nützte auch nichts, dass sich Dominik Stoller im 1. Herreneinzel erst im 4. Satz geschlagen geben musste, wie auch Yanis Aurilio im 2. Herreneinzel, Nishka Sharma im Dameneinzel und mit ihrer Schwester Shikha Sharma im Damendoppel. Zählen tut halt nur ein Sieg.

Eine große Leistung (und positive Überraschung) lieferten Yanis Aurilio / Timm Stern im 1. Herrendoppel ab. Gegen Giovanni Greco, aktuell die Nr. 120 der Welt, verloren sie denkbar knapp im 5. Satz mit 13:15! Das wäre ein Erfolg gewesen. Und auch im gemischten Doppel mussten sich Shikha Sharma und Timm Stern erst knapp nach vier Sätzen (erneut gegen Giovanni Greco) geschlagen geben.

So spiegelt das auf dem Papier „brutale“ 0:8 nicht die gezeigte Leistung des Teams wider. Hoffen wir, dass das Team die gezeigte Leistung in die nächsten Begegnungen mitnehmen und dann auch in Punkte umsetzen kann.

Zu den Detailergebnissen: Samstag und Sonntag